Kita in katholischer Trägerschaft?

ALA schreibt an katholische Pfarrei in Alsfeld und das Bistum Mainz

Für die kommende Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag liegt den Stadtverordneten ein Antrag des Magistrats mit dem sperrigen Titel »Neubau einer 6 gruppigen Kindertagesstätte auf dem Grundstück ›Feldgarten‹ in Alsfeld sowie Vertragsverhandlung und Vertragsgestaltung mit den kirchlichen Trägern« vor.

Konkret geht es Bürgermeister Paule um die Aufhebung des Sperrvermerks für diesen Haushaltstitel. Dieser war verhängt worden, damit zunächst vor weiteren Planungen und Maßnahmen zunächst seitens der Stadtverordnetenversammlung geklärt wird, ob die neue Kita städtisch bleibt oder von der katholischen Kirche betrieben werden soll.

Über die Trägerschaft gibt es aber keine neuen Nachrichten seitens des Bürgermeisters, somit gäbe es aus Sicht der ALA auch keinen Grund, den Sperrvermerk zum jetzigen Zeitpunkt aufzuheben, erklärt Michael Riese in einer Stellungnahme.

Es sei kein Geheimnis, so Riese, dass die ALA dem Vorhaben einer weiteren konfessionellen Kita in Alsfeld ablehnend gegenüber stünde.

In einem Schreiben vom Wochenende an die katholische Pfarrei in Alsfeld und an das Bistum Mainz hat Riese die Position der ALA dargestellt und die Kircheneinrichtungen gebeten, von einer Interessenbekundung zur Übernahme der Kita abzusehen.

In den Kindergärten sollen sich alle Kinder aus den verschiedensten Kulturen wohlfühlen. Wie die Schulen sind sie Teil unseres Bildungssystems und damit zuvörderst Aufgabe des Staates, so Riese. Es wäre deshalb empfehlenswert, wenn die Stadt mehr Kindergärten in eigne Regie übernehmen würde, statt die Anzahl kirchlicher Kindergärten zu erhöhen. »Sollte die neu zu bauende Kita von der katholischen Kirche geführt werden, dann gäbe es in der Alsfelder Kernstadt überhaupt keinen städtischen Kindergarten mehr. Das geht überhaupt nicht«, erklärt Riese.