Am kommenden Donnerstag wird eine Mehrheit der Stadtverordneten aus CDU, UWA und der SPD mit dem Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan des Gewerbegebiets am Weißen Weg den Schlussakkord setzen wollen. Sie beschließen damit ein Projekt, das für Alsfeld viel zu groß ist, ökologisch schädlich und wirtschaftlich überflüssig.
Gegenüber der enormen Versiegelung von Boden in Deutschland, haben eindämmende Maßnahmen eine zunehmende Bedeutung gewonnen. Wo Boden durch Baumaßnahmen und Versiegelung beeinträchtigt wird sollte eigentlich eine Entsiegelung in gleichem Umfang erfolgen, oder es müssen Ausgleichsmaßnahmen erfolgen.
Nach einem Bodengutachten der Stadt müssten für den Weißen Weg Bodenwertpunkte in Millionenhöhe für einen Ausgleich der Bodenbeeinträchtigungen aufgebracht werden. Trotz des Ankaufs von zusätzlichen Ökopunkten in sechsstelligem Eurobereich, erreicht Alsfeld etwa 50% des geforderten Ausgleichs.
Das ist die rechtliche Achillesferse der Stadt für das Bauvorhaben.
Auch finanziell käme eventuell noch einiges auf die Stadt zu. Für die nicht erfüllten Ausgleichsmaßnahmen müsste die Stadt Finanzielle Kompensation leisten. Das könnte für die fehlenden 2, 6 Millionen Ökopunkte ein Millionen Eurobetrag werden.
Vor diesem Hintergrund ist es fraglich, ob die Erschließung des Baugebiets für die Stadt statt der Hoffnungen auf einen guten Deal letztlich nicht zu einem finanziellen Fiasko wird.
Die Stadtverordneten sollten es sich deshalb doch noch mal überlegen, ob sie wirklich diesen Kelch bis zur bitteren Neige austrinken wollen.