Biogasanlagen – nicht mehr alternativlos

Jüngst besuchten Mitglieder der Stadtverordnetenfraktion der CDU die genossenschaftlich betriebene Biogasanlage in Lingelbach und priesen diese sogleich als Inspiration und Vorbild für die zukünftige kommunale Wärmeplanung und die Schaffung von Wärmenetzen an, heißt es in einer Pressemitteilung der Alternativen Liste Alsfeld zum Thema kommunaler Wärmeplanung.

Als genossenschaftliche und dezentrale Energieinitiative, die Strom und Wärme aus Biomasse erzeugt, startete das Vorhaben in Lingelbach vor über 10 Jahren als Leuchtturm und liefert im Ortsteil Wärme in die Haushalte. „So hat 2012 die Stadtverordnetenversammlung, überzeugt von dieser Idee, einstimmig das Vorhaben durch eine Bürgschaft von 850.000 Euro unterstützt“, so die ALA.

Für die Erfordernisse der gegenwärtigen Energie- und Wärmewende seien Biogasanlagen nicht mehr die erste Wahl:
Die biologischen Abfallprodukte zur Vergärung, wie die Gülle, seien auch in der Biogasanlage in Lingelbach nicht ausreichend, so würde Mais hinzugegeben und hinzugekauft. Sehr früh setzte in Deutschland die Kontroverse darüber ein, dass auf den landwirtschaftlichen Flächen keine Lebensmittel zur Energieerzeugung angebaut werden sollen. Die Konkurrenz um die Ackerflächen führe zu wirtschaftlichen Verwerfungen.
Die Gärreste aus Biogasanlagen, die als Dünger auf die Felder verbracht würden, könnten das Grundwasser mit Nitraten belasten, heißt es weiter.

„Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels, dem Streben nach Dekarbonisierung und stetig steigender Energiepreise rücken Wärmepumpen als umweltfreundliche und hocheffiziente Systeme zur Bereitstellung von Wärmeenergie immer mehr in den Fokus“ meint Michael Riese von der ALA.

Aufgrund der technischen Entwicklungen könnten schon jetzt Wärmepumpen auch bei der Wärmebereitstellung in Fernwärmenetzen, bei der Versorgung von Quartieren (Nahwärmenetze) oder der direkten Gebäudebeheizung punkten.

„So oder so werden die Alsfelder Verwaltung und die Stadtverordneten bei der kommunalen Wärmeplanung fachliche Beratung bei der Umsetzung einer adäquaten nachhaltigen Wärmeversorgung in Alsfeld benötigen“, heißt es abschließend.