Luftbelastung senken!

BUND fordert Luftreinhalteplan für Alsfeld

zu den Messergebnissen der Stickoxidmessungen schreibt die Oberhessische Zeitung am 29.07.2019:

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) fordert vom Hessischen Umweltministerium die Aufstellung eines Luftreinhalteplans für Alsfeld, um die Stickoxidbelastung zu senken.

Im Mai 2018 startete das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) eine eigene offizielle Messreihe, um im Jahresverlauf festzustellen, wie hoch die Luft an Alsfelds Hauptverkehrsachse mit Stickoxiden belastet ist. Veranlasst sah sich die Behörde dazu durch eine Messung, welche die Umweltverbände im Februar dort vorgenommen hatten. Dabei war ein Gehalt von Stickoxid weit über dem Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft festgestellt worden, nämlich ein Wert von 53,5 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Das war die höchste Grenzwertüberschreitung in ganz Hessen. Durch das Einatmen von Stickoxiden und feinen Staubpartikeln kann die menschliche Lunge geschädigt und das Herzinfarktrisiko erhöht werden.

Die behördlichen Messungen bestätigen die hohe Luftbelastung im Bereich des Messpunkts Ludwigsplatz/Schellengasse. Die monatlich erhobenen Werte liegen mit zwei Ausnahmen im November und Dezember deutlich über dem genannten Grenzwert, in drei Monaten wurde sogar die 50 Mikrogramm-Schwelle wieder überschritten. Für eine abschließende Beurteilung des Jahreswerts liegen dem BUND momentan die beiden letzten Monatswerte noch nicht vor. Der Durchschnittswert aus den vorliegenden zehn monatlichen Messwerten beträgt 44,5 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, liegt also deutlich über dem 40 Mikrogramm-Grenzwert.

Dies hält der Umweltverband bereits für so aussagekräftig, dass er sich jetzt über seinen Landesverband mit einem Schreiben an das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wendet. Darin erklärt er „die Aufstellung eines Luftreinhalteplans durch das hessische Umweltministerium und die Stadt Alsfeld für dringend erforderlich“.

Dr. Wolfgang Dennhöfer vom BUND-Kreisverband ergänzt: „Feinstaub und Stickoxide sind schädlich für Mensch und Natur. Das ist lange bekannt. Die „Richtlinie über Luftqualität und saubere Luft für Europa“ stammt immerhin von 2008. Die Politik und die Auto-Hersteller haben mehr als 10 Jahre vertan“. Jetzt setze sein Verband darauf, „dass die Fachleute im Ministerium und die Pragmatiker aus Stadt-Politik und -Verwaltung kluge Wege finden zur raschen Verbesserung der Luftqualität“.

Ein Luftreinhalteplan muss zwei Jahre nach Bekanntwerden der Luftverschmutzung aufgestellt werden. Er enthält Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität, die bei den jeweiligen Quellen der Schadstoffbelastung ansetzen. Die Beteiligung der Bürger bei der Aufstellung ist ausdrücklich vorgesehen”.