Gewerbegebiet: Proteste und bissige Reaktionen des Bürgermeisters

Unter der Losung „Acker satt statt Acker platt“ mobilisierten verschiedene Umweltverbände zu einer Protestaktion vor Ort gegen das geplante Gewerbegebiet „Am weißen Weg“. Diese Aktion soll den Auftakt bilden, weitere Protestaktionen sollen folgen, heißt es in einer Pressemitteilung der Alternativen Liste Alsfeld.

CDU-Bürgermeister Paule stieß dieser Protest gegen sein Gewerbeansiedlungsprojekt ausgesprochen sauer auf, heißt es weiter seitens der ALA. Besonders auffällig dabei sei, dass Paule die Demonstranten diskreditieren wolle, indem er sie mit möglichen Gewalttätern des Protestes gegen den Weiterbau der A49 in Verbindung bringe.

Paule argumentiert, dass außer der kleinen Fraktion der ALA alle Stadtverordneten Befürworter des geplanten Gewerbegebiets seien, und möchte damit wohl zum Ausdruck bringen, wie unbedeutend der Protest sei, so die ALA. Die große Mehrheit der Stadtverordneten seien wohl im Recht, aber das sage lange nichts darüber aus, ob sie mit ihrer Entscheidung auch richtig lägen.

Das Konsumverhalten vieler Menschen, beschleunigt durch die Pandemie, habe den Onlinehandel stark ansteigen lassen. Um auf diese Entwicklung zu reagieren, müssten die großen Unternehmen des Vertriebs keineswegs vor allem in der Breite neue Flächen für Logistik und Lagerflächen erschließen. Es wäre schonender, vor allem die vorhandenen Flächen optimaler zu nutzen und Lagerhallen auf schon bebauten Flächen zu errichten, heißt es seitens der ALA.

Um das neue Gewerbegebiet im guten Licht darzustellen, wiederholen Paule und seine CDU Standardlegenden und Mythen, und zum Teil hätten sie da die Alsfelder SPD im Schlepptau, so die ALA.

Die bedeutsamste und scheinbar unschlagbare Legende sei die von der Schaffung von vielen Arbeitsplätzen. Die erhofften Zahlen der Arbeitsplätze und welcher Art diese sind, sei einer der ungedeckten Schecks in der ganzen Argumentation. Von zukünftig 1000 Arbeitsplätzen fantasiere der CDU-Fraktionsvorsitzende Heinz, so die ALA weiter. 

Diese Anzahl von Beschäftigten, die für diese Jobs zur Verfügung stünden, gibt es in Alsfeld und näherer Umgebung nicht. Soweit die Unternehmen Beschäftigte finden werden, müssten diese nach Alsfeld einpendeln. Weil Alsfeld jetzt schon einen Einpendlerüberschuss hat, erhöhe das das Verkehrsaufkommen, so die ALA. Mit den 200 Beschäftigten, die zu ihrem Arbeitsplatz bei der Lehrerakademie täglich werden einpendeln müssen, werden die von der CDU reduzierten Verkehrsbewegungen nicht weniger werden, sondern außerordentlich steigen, so die ALA.