Klotzen und nicht kleckern

Bereits in einem zweiten Anlauf möchte die CDU in Alsfeld nach Romröder Vorbild Baukindergeld zur Förderung von Familien mit Kindern einführen, wenn diese Familien Immobilien Wohneigentum erwerben oder bauen. Ganze 24.000 Euro sollen in dieses Förderungsprogramm 2016 nach Ansicht der CDU fließen. Das ist weniger als ein symbolischer Akt ohne jede positive politische Ausstrahlung, meint Michael Riese von der Alternativen Liste Alsfeld zu dem Vorschlag der CDU. Wenn es um die Attraktivierung Alsfelds geht, warum möchte man vorrangig auf das eigene Wohneigentum konzentrieren, fragt Riese.

Überhaupt geht die CDU-Pseudoinitiative an den sozial- und wohnungsbaupolitischen Problemlagen Alsfelds vorbei, so Riese.

Zuerst sollten die Stadtverordneten bei den kommenden Haushaltsberatungen prüfen, die inzwischen zwei Mal erhöhte Grundsteuer schrittweise zurückzufahren. Für die kommenden Jahre braucht Alsfeld offenbar ungeachtet des Geredes vom Bevölkerungsrückgang ein handfestes Wohnungssanierung- und bauprogramm, so Riese. Immerhin fehlen im Vogelsberg laut einer aktuellen Studie mehr als 500 Wohnungen. Bereits 2011 hatte der Paritätische Wohlfahrtsverband gewarnt, dass wegen der hohen Nebenkosten im nicht gedämmten Altbaubestand bezahlbarer Wohnraum fehle.

Dieses wichtige Thema hat die Kommunalpolitik die letzten Jahre übersehen, hier sehe ich dringenden Handlungsbedarf, erklärt Riese abschließend.